Nach reichlicher Vorbereitung und Planung setzten wir uns bei sonnigstem und durchaus warmen Wetter auf die Radelsättel in Richtung innerer Talkessel.
Nach Überwindung der ersten erwähnenswerten Steigung folgte eine Beratschlagung mit einer hiesigen Bergführergröße beim Dreisesselwirt. Nach dieser Stärkung stellte der Hallthurm kein ernstliches Hindernis mehr dar und der Weg bis zur nächsten Stärkung beim Brennerbascht war bald hinter uns gebracht. Lediglich die ökonomische Aneinanderreihung der vorhandenen Radwegfragmente bereitete Schwierigkeiten (#radwegfürLeopoldstal). Der Radelausflug endete mit dem Wiedersehen einer Freundin, die uns Unterschlupf für die kurze Nacht gewährte.
Wenig erholt, aber voller Vorfreude wanderten wir das Eisbachtal hinauf, wo wir bald auf konkurrierende Seilschaften stießen, die vermutlich im Ostwandlager geschlafen haben. Das erste Wanddrittel wurde ohne Schwierigkeiten bewältigt, bis uns die Wegfindung vom Schuttkar zur Wasserfallplatte ans Ende des Aspirant:innenfeldes zurückwarf. Der Weiterweg bis zur Biwakschachtel lies unsere Kräfte weiter schwinden, die nur durch eine ausgiebige Brotzeit wiederhergestellt werden konnten. Die folgenden Ausstiegskamine waren hingegen ein Genuß in festem Fels, die von einem äußerst illustren Publikum auf der Südspitze gekrönt wurden.
Die Gegenanstiege der Überschreitung stellten die Motivation noch einige Male auf die Probe, genauso wie das nicht absehbare Ende der Schlange an der Getränkeausgabe des Watzmannhauses. Die herannahende Front dunkler Wolken von Westen lies uns dann ohne Getränkeaufnahme gen Kühroint eilen. Die überaus empathische SennerIn wartete mit mehreren Käsebroten, Kuchen und Kaltgetränken auf und lies uns das Watzmannhaus und den Andrang dort schnell vergessen.
Eine weitere kurze, aber erholsame Nacht und ein freundliches Frühstück später rollten wir erst entlang der Ache (#tollerradlweg) und dann wieder flußaufwärts zum Hallturm. Eine weitere Einkehr beimDreisesselwirt stärkte uns noch einmal für den abschließenden Tourenabschnitt durchs Leopoldstal nach Hause.
Berg heil und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.