Da Skifahren ein Sport mit Leidenschaft ist, der Generationen verbindet, organisiert die Familie Häusl als fester Bestandteil in der DAV Sektion Bad Reichenhall seit vielen Jahren Skisafaris in verschiedene Destinationen des Alpenraums.
Treffpunkt für 55 Teilnehmer/innen der Sektion war wie immer der Parkplatz an der Rupertus Therme. Von dort ging es vom 27.01 – 01.02.25 mit dem Reisebus unter bewährter Leitung von Stefan Häusl jun., über Bregenz, Zürich, Montreux am Genfer See und das Rhonetal diesmal ins Land der Schweizer Riesen. Zermatt, 1.600 m hoch gelegen und Saas-Fee, 1.800 m, Zielorte und Magie für Skibegeisterte aus aller Welt. Wie die Namen schon erahnen lassen, sind beide Skigebiete nicht nur im Winter Garant für unvergessliche Stunden am Berg. Und so stieg die Anspannung der Teilnehmer, je näher sie ihrer Unterkunft in Herbriggen kamen. Rund 12 Stunden Busfahrt liegen hinter ihnen, ins kleine, urtümliche und malerische Dörfchen im Mattertal im Kanton Wallis, welches abseits der großen Tourismusströme auf 1.260 m Höhe liegt. Das 3*** Hotel Bergfreund wurde seinem Namen voll gerecht, war der ideale Ausgangspunkt und Basis für die täglichen Touren. Schon beim Betreten des Hauses spürte man die Freundlichkeit und familiäre Atmosphäre der Gastgeber. Die Seniorchefin Rosi bietet mit ihrem Team ausgezeichnete Küche, besten Service und eine herzliche Gastfreundschaft. Vom Hotel aus sind es rund 8,5 km hinauf in den Ort Täsch auf 1.449 m, der Endstation für den öffentlichen Straßenverkehr ist. Um dem Massentourismus gerecht zu werden wurde hier ein dreistöckiges Parkhaus mit über 2000 Parkplätzen und ein großes Bahnhofsgebäude errichtet. Dort heißt es dann umsteigen in die Matterhorn- Gotthard-Bahn. Die Schmalspur-/Zahnradbahn bringt die Teilnehmer hinauf ins autofreie Zermatt. Es führt zwar eine Straße hinauf in die Feriendestination, welche aber für den Privatverkehr gesperrt ist. Der Abschnitt Täsch – Zermatt kann im Winter nur dank Lawinengalerien befahren werden. Rund 40% der Strecke sind durch Verbauungen und Tunnels von den Naturgefahren geschützt. Felsblöcke so groß wie Einfamilienhäuser säumen die Strecke.
Die hochalpine Lage Zermatts, ist von Viertausender-Berggipfeln umgeben und war Ausgangspunkt für 3 Tage Skigenuss pur, Abfahrten auf endlos breiten Skipisten in einer fantastischen Bergkulisse. Mit dem höchsten Punkt, dem kleinen Matterhorn auf 3.883 m Höhe, ist das Skiparadies das höchstgelegene Skigebiet der Alpen. Skifahren an 365 Tagen im Jahr ermöglicht diese einzigartige Region, Skifahrerherz was willst du mehr.
Am ersten Tag überzieht Schneefall und Nebel bei 1/3 geöffneter Lifte die Zermatter Bergwelt. Das Matterhorn ist z.T. nur schemenhaft zu erkennen. Der Lawinendienst hat Hochbetrieb, der Druck auf ihn zur Öffnung von lawinengefährdeten Skipisten ist groß. Dank Hubschraubern, Sprengmasten und der sprichwörtlichen Schweizer Präzision kann tags drauf ein Großteil der Pisten wieder freigegeben werden.
Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage schönes Wetter an. Um in den Genuss der ersten Schwünge auf den frisch präparierten Pisten zu kommen, heißt es für die Teilnehmer gleich nach dem Aufstehen: „Servus de Wadln“. Wer vom Vortag noch ein leichtes Ziehen in den Muskeln verspürt, hätte lieber daheim bleiben oder vorher mehr trainieren sollen.
Am nächsten Tag ragt der Sehnsuchtsberg von Touristen und Bergsteigern aus aller Welt wie eine freistehende, vierkantige Pyramide in den azurblauen Himmel empor.
Das Matterhorn, mit seinen 4.478 m Höhe, ist Wahrzeichen der Region, ein unverwechselbarer, majestätischer Berg. Mit seiner markanten Nordwand einer der schönsten und erhabensten Berge der schweizer Eidgenossen. Am 14.07.1865 erstbestiegen durch den Engländer Edward Whymper, der es als imaginäre Trophäe mit nach Hause nehmen durfte. Seit der Erstbesteigung verloren über 500 Menschen ihr Leben am Berg, pro Jahr verunglücken acht bis zehn Menschen tödlich, an keinem anderen Berg weltweit sterben so viele Alpinisten, der Berg verzeiht keine Fehler. Pro Saison ca. 80 Rettungseinsätze per Helikopter, schnellste Solobegehung der Nordwand 1 Stunde 46 Minuten.
Der Berg gehört zu den wenigen Bergen die so unverkennbar einmalig sind, dass sie zum Symbol und Wahrzeichen eines Ortes wurden. Was wäre Berchtesgaden ohne den Watzmann, Heiligenblut ohne die Spitze des Großglockners, Garmisch ohne die Zugspitze? Sie wären Talorte wie viele andere, ohne das besondere Gepräge einer unvergesslichen Kulisse.
Über die Stationen „Furi, 1.867 m“, den „Schwarzsee, 2.583 m“, und „trockener Steg, 2.939 m“, gehts tags darauf mit Seilbahnen über den Theodulgletscher hinauf zum kleinen Matterhorn, 3.883 m. Von der Bergstation führt ein Tunnel und ein Lift hinauf auf die höchste Aussichtsplattform Europas. Und plötzlich stehen sie da, die Giganten der Walliser Alpen mit ihrem König, dem Matterhorn. Das Breithorn, 4.164 m, zum Greifen nah. Nur wenige sind so früh am Morgen hier oben, es ist kalt, eiskalt, es geht kein Wind, ungewöhnlich für diese Höhe. Während manchem beim fantastischen Anblick kurz der Atem stockt, werden schon die ersten Handies gezückt. Hoffentlich hält mein Akku wird der eine oder andere dabei gedacht haben. Danach wird es still, denn kein Wort wird diesem Panorama gerecht, ein Schnee-, Eis- und Fels-Ozean in weiß mit seinen Nebenwirkungen. Das 360°-Panorama gibt die Sicht auf 38 Viertausender und 14 Gletscher in Frankreich, Italien und der Schweiz frei. Von Eiger, Mönch und Jungfrau im Norden, über die schroffe Nordflanke des Breithorns, dem Mont Blanc, 4.809 m, in der Ferne, man kann sich einfach nicht sattsehen, der Blick in die Ferne fesselt. Dank „Whatsapp“ gehen die Fotos abends dann um die Welt. Eine Teilnehmerin ließ es sich nicht nehmen und reiste sogar aus New York persönlich an.
Von den Eindrücken ergriffen, fahren alle im Anschluss über lange und breite Genusspisten hinunter nach Cervinia. Das italienische Skigebiet ist durch seine Lage besonders schneesicher (1.562 – 3.883 m) und beeindruckt durch seine Traumlage am südlichen Matterhorn.
Im Anschluss heißt es dann für die Könner und konditionsstarken unter den Teilnehmern, dass 20 Kilometer rasante Abfahrt, mit 2.300 m Höhenunterschied hinunter nach Valtournenche 1.524 m, bewältigt werden wollen. Die Abfahrt zählt zu den spektakulärsten im Alpenraum.
Ob Hüttenflair oder Sonnenterrasse irgendwann muss man rechtzeitig über den Theodulpass, 3.301, m wieder auf die Zermatter Seite zurück. Neben dem gleichnamigen Gletscher geht es dann 1.600 Höhenmeter in rassigen Schwüngen wieder hinunter ins Tal.
Der letzte Tag, ein Standortwechsel. Eine halbe Stunde früher aufstehen heißt es am letzten Tag. 31 km auf kurvenreicher Strecke und rund eine Stunde Fahrzeit sind nach Saas-Fee hinauf zu bewältigen. Vor rund 70 Jahren erst mit einer Straße erschlossen, kamen vom Zauber der Berge fasziniert, die ersten Touristen. Das beschauliche, autofreie Örtchen mit knapp 1.600 Einwohnern, 100 km Pisten aller Schwierigkeitsgrade, liegt auf einem Hochplateau, eingebettet vom Mischabel- Massiv umgeben von 13 Viertausendern und bizarren Gletscherabbrüchen. Weltweite Berühmtheit erlangte der Ort 1984, durch den Videoclip und Song „Last Christmas“ des britischen Popduo „Wham“ welcher in kürzester Zeit zum Welthit avancierte. Mit dem einzigartigen Panorama ist Saas-Fee u.a. auch als „Perle der Alpen“ bekannt. Im Zuge der Klimaerwärmung und des Regens bis in Höhen von 3.500 m, ist das als Sommerskigebiet proklamierte Terrain in den letzten Jahren nur Skirennläufern zum Training vorbehalten. Der örtliche Zubringer-Skibus brachte die Teilnehmer nach ihrer Ankunft zur Talstation des Alpin Express. Die Seilbahn bringt Skifahrer hinauf zur Station Felskinn, am Rande des Feegletschers auf 2.980 m, gelegen.
Wer bis dato noch nie U-Bahn gefahren ist, darf hier oben in die unterirdische Standseilbahn umsteigen, die laut Betreibern gerne als – “ höchstgelegene U-Bahn der Welt “ – bezeichnet wird. 1,749 km verläuft die Bahn ausschließlich im Berg und überwindet hierbei mit einer Geschwindigkeit von 36 km/h eine Höhendifferenz von 476 Metern; die Neigung in der Tunnelröhre beträgt zwischen 17 % und 48 %. Die nach 3-jähriger Bauzeit Ende 1984 eröffnete Bahn, reicht bis auf etwa 570 Höhenmeter unter den Gipfel des Allalinhorns, 4.027 m, heran und war mit dem höchsten Drehrestaurant der Welt eine damalige Pionierleistung.
Oben ausgestiegen ist man vom beeindruckenden Panorama sofort fasziniert. Am Fuße des Allalinhorns mit seiner mächtigen Nordwand, von dessen Gipfel man fast die gesamten Westalpen überblicken kann. Hier oben verteilten sich die Gruppen wieder, tauchten ein ins Weiß und die Weiten des Gletscherskigebiets. Dank bestens präparierten Skipisten wechselten sich wie die Tage zuvor, Skivergnügen und Einkehrschwung entsprechend ab. Für die Teilnehmer wird der diesjährige Skiausflug dort enden. Dreieinhalb Tage Sonnenschein, Schneespaß in einer hochalpinen, faszinierenden Gegend, gehen zu Ende. In den schweizer Bergen fand jeder sein persönliches Skivergnügen und war fasziniert vom Zauber der Berge. Die Teilnehmer werden die Reise sicherlich noch lange in Erinnerung behalten.
Die nächste Skisafari geht vom 25.01.26 bis 30.01.26 ins Val di Sole und in die Brenta/Italien.
Anmeldeabend ist der 20.11.2025 um 19:00 Uhr in den Bad Reichenhaller Poststuben.