09 13
Okt´17

Radwoche Istrien

Zwischen Meer und Bergen

Bei regnerischem Wetter starten 35 Reichenhaller DAV-Senioren zu den von Albert Bruckner und Hans Holzgartner organisierten Radtouren nach Istrien.

Ein gut geführtes ****Hotel in Vrsar diente uns als Ausgangspunkt zu vier vorgesehenen Radtouren, die von Sepp Brodschelm, einem erfahrenen und ortskundigen Radführer und Kenner Istriens, begleitet wurden. Da nach dem Einchecken noch genügend Zeit zu einer Einfahrradtour blieb, radelten wir noch bis zur am Limskifjord gelegenen Piratenhöhle.

Die zweite Radtour führte vom Hotel aus ins nordöstliche Hinterland. Anfangs der Küste entlang, vorbei an der Ferienanlage Zelena Laguna bis nach Porec. Hier besichtigten wir die historische Altstadt mit seinen engen Gassen. Auf Nebenstraßen radelten wir weiter über Bacva bis nach Visnjan zu einem Weinbauern, der uns zu einer Weinverkostung und landesüblicher Brotzeit mit Käse, Speck und Schinken einlud. Über Radmani fuhren wir mit dem Rad nach Vrsar zurück und besichtigten noch die hoch über dem kleinen Hafen liegende Altstadt.

Ziel der dritten Radtour und zugleich “Königsetappe” war Motovun, eine mittelalterliche Stadt im Landesinneren der Halbinsel Istrien, in der sich alles um die weißen Trüffel dreht. Das ehemalige Kastell liegt gut 200 Meter höher auf einem isolierten Hügel im Tal des fruchtbaren Mirnatales. Die Fahrstrecke dorthin führte immer hügelig im Auf und Ab auf Nebenstraßen über Lovrec und Kringa, bevor es schweißtreibend anfangs auf einer Schotterpiste und später auf der Straße in Serpentinen steil noch Motovun zur verdienten und ausgiebigen Einkehr ging. Die Rückfahrt zum Hotel erfolgte nach dem Verladen der Räder mit dem Begleitbus.

Nach kurzer Busanreise ist Selina Start zur letzten Radtour. Anfangs hügelig und wieder auf Nebenstraßen wurde bis zum ersten Zwischenziel bei den Burgruinen von Dvigrad gefahren. Nach kurzer Pause ging es steiler nach Kanfanar bergauf und danach weiter bis nach Svetvincenat. Das Zentrum dieser Kleinstadt ist der große Hauptplatz, der vom venezianischen Kastell Grimani-Morosini, der Stadtloggia und der Gemeindekirche Maria Verkündigung umrahmt wird. Nach einer Kaffeepause wird noch bis Bale geradelt. Nach einer kurzen Besichtigung der unter Denkmalschutz stehenden Altstadt mit seinen gepflasterten Steingassen, heben sich besonders die Pfarrkirche St. Julian und der restaurierte Palast Bembo hervor. Nach dem Verladen der Räder fahren wir mit dem Bus nach Rovinj, einer der schönsten Städte Kroatiens, wo uns ausreichend Zeit bleibt die Stadt zu erkunden, bevor wir mit dem Schiff entlang der Küste nach Vrsar fahren.

Abends bei einem istrischen Spanferkelessen in einem landestypischen Restaurant enden vier beeindruckende und unfallfreie Radtage. An die Radrouten, vorbei an Weinfelder und Olivengärten, durch Landschaften mit mediterraner Macchia und sehenswerten Ortschaften, auch wenn so mancher steilere Abschnitt zu radeln war, werden sich die Teilnehmer noch gerne erinnern.

Hans Holzgartner