09
Jun´18

Erste Hilfe am Berg

und auch im Flachland

„150 Jahre Bergerfahrung sitzen vor mir“ so meinte Christoph Trübenbacher, als er drei Urgesteine aus der Sektion musterte, die Ihren ersten Kurs in Erster Hilfe in der Sektion absolvierten.

„Zeit wird`s“, meinte er wohl, damit endlich einmal sein Wissen oder nicht Wissen aufzufrischen. Recht hatte er mit dieser Aussage, denn auch mein letztes Training in dieser Angelegenheit lag tatsächlich schon 10 Jahre zurück. Die Kursteilnehmer bestehend aus Locals, ehemalige Locals und Zuagroasten fanden sich um 9 Uhr beim Kugelbachbauern im „pitoresquen Outdoor Süberl“ hinter der Wirtschaft mit Blick Richtung Staufen und auf ein noch unbeschriebenes Flipchart ein. Beim gegenseitigen Kennenlernen wurde schnell klar, dass das Vorwissen der Teilnehmer sehr unterschiedlich war. So waren die Kursleiter Christoph und Freek, ein Holländer beim Bayerischen Roten Kreuz und der Bergwacht, gefordert, die unterschiedlichen Niveaus zusammenzuführen. Auch lag der klassische Reanimations- Dummy ANNE vor uns und wir alle wussten, was noch auf uns zukommen wird.

In gemeinsamer Runde wurde die gängige c-A-B-C-D-E Methode, ein standardisierter Ablauf, erarbeitet, der hilfreich in der Erstversorgung der Unfallopfer ist. „Falsch kann man dabei nichts machen, außer, man macht nichts“, so die Aussage von Freek. Wer bei der Wiederbelebung noch beatmet ist nicht auf dem letzten Stand, denn es wird nur noch die Herzdruckmassage angewendet, das ist ausreichend und braucht weniger Überwindung. Nach der Mittagspause wurden zwei Fälle im Gelände simuliert und die Teilnehmer konnten ihr gerade frisch erworbenes Wissen in die Praxis umsetzen. Dabei wurde auch die Kommunikation mit der Rettungsleitstelle (Tel 112) trainiert. Es fiel gar nicht so leicht den Ablauf schrittweise durchzuführen und es hilft nur: üben, üben, üben.

Am Ende des Kurses konnten wir noch einen Blick in das modern ausgestattete Rettungsfahrzeug der Bergwachtbereitschaft Bad Reichenhall zu werfen und die Ausrüstung durchzusprechen. So ein Rucksack eines „Bergwachtlers“ hat gut seine 15 Kilogramm und mehr. Eine ziemliche Schinderei, was die Burschen in oft unwegsamen Gelände für uns leisten. Dies verdient meinen höchsten Respekt, Anerkennung und Dank an die „Ehrenamtlichen Bergwachtler“.

Wichtig am Berg ist aber auch die Erstversorgung und da sind wir gefordert. Dazu ist es wichtig, dass man in seinem Rucksack nicht nur Brotzeit, Getränke und Kleidung mitnimmt, sondern auch Ersthelfer-Ausrüstung und im Kopf das nötige Wissen diese Dinge anzuwenden. Ein gelungenes Kurserlebnis, vielen Dank!

Rainer Reiter