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Sep´22

Wandern im Hochabteital

in den Ladinischen Dolomiten

Zu unseren Herbstwandertagen vom 18.-22. September reisten wir mit 48 Teilnehmern ins Hochabteital in den Südtiroler Dolomiten.

Als Stützpunkt diente ein 3*-Hotel in der Gemeinde Alta Badia, in dem wir bestens untergebracht wurden. Bereits auf der Anreise wurde über den Milchsteig auf die Fanesalm gewandert. Das schönste Almdorf mit den schindelgedeckten Hütten und dem Almkirchlein liegt auf 1.740 m hoch oben im Valsertal in den Pfunderer Bergen. Das Heiligkreuz-Hospiz (2.050 m) mit der Wallfahrtskirche unter den Wänden des Heiligkreuzkofelmassivs war Ziel des ersten Wandertages. Der Aufstieg erfolgte von St. Leonhard aus, anfangs über einen steileren Wiesensteig, teilweise auf der Lifttrasse und ab der Bergstation eines Sesselliftes über den Kreuzweg zum Hospiz. Das prächtige Szenario der Dolomitenlandschaft und die herrliche Aussicht auf die umliegende Bergwelt entschädigten die Mühen des Aufstiegs. Nach einer längeren Rast wurde nach St. Leonhard abgestiegen.

In zwei Varianten wurde tags darauf zum Lago Federa am Fuße der gezackten Wände der Croda da Lago (2.715 m) bei Cortina d’Ampezzo gewandert. Vom Ausgangspunkt an der Ponte Ricurto an der Straße zum Passo Giau wurde gemeinsam bis zum Abzweig ins Val Formin gewandert.

Die leichtere Variante führte direkt zum See mit dem Rifugio Croda da Lago mit Blick zum Sorapiss (3.205 m) und Antelao (3.263 m). Bei der schwierigeren Variante wurde die Croda da Lago umrundet. Ein steiler und anstrengender Anstieg durch das Val Formin, teilweise durch Blockwerk, führte zur Forcella Formin (2.462 m) mit herrlichem Blick zum Monte Pelmo und der Civetta. Von hier aus, vorbei an der Becco di Mezzodi wurde zuerst  zur Hütte am See und nach einer Einkehr zum Ausgangspunkt abgestiegen.

Am letzten Wandertag wurde wieder nach dem Twin-Konzept ins Edelweißtal gewandert. Nach der Auffahrt mit unserem Bus zum Grödner Joch wurde gemeinsam bis zur Jimmy-Hütte am Fuße der großen Cirspitze gewandert. Als gemütlichere Variante wurde der Kolfuschger Höhenweg im Abstieg gewählt. Auf diesem geht es über Almwiesen und durch Zirbenbestände unterhalb der mächtigen Felswände des Sas Ciampac und herrlichen Ausblicken auf den gegenüberliegenden Sellastock zur Edelweißhütte. In der längeren Variante wurde zunächst zum Cirjoch und von dort aus weiter zum Crespeinajoch aufgestiegen. Der Abstieg vom Cirjoch über das Crespeinerjoch zur Crespeiner Hochfläche mit dem glasklaren Crespeiner See erforderte aufgrund der noch vorhandenen Schnee- und Eisreste besonders vorsichtiges und trittsicheres Gehen. Begleitet von Ausblicken zu den Geislerspitzen und dem Sas Ciampac ging es in einem ständigen auf und ab zum Ciampaijoch und von dort aus hinab zur Edelweißhütte zur verdienten Einkehr.

Auch auf der Heimreise wurde gemeinsam im Bereich der Brennerberge im Landschaftsschutzgebiet Obernbergtal um die Obernberger Seen auf 1.600 m gewandert. Das tiefblaue Wasser, die Brücke über den See, die Kapelle Maria am See auf der linken Uferseite, sowie der mächtige Tribulaun im Hintergrund rundeten die Panoramawanderung ab.
Eine unfallfreie Wanderreise bei bestem Wanderwetter mit herrlichen Bergpanoramen in den ladinischen Dolomiten, wenn auch manchmal sehr anstrengend, wird den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben.

Hans Holzgartner