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Feb´17

Hoher Tenn mal anders

Die Kleine Reibn

Was der Hohe Tenn mit der Kleinen Reibn zu tun hat …

Eigentlich hatte unser Touren-Guru Engelbert Eder am Samstag den Hohen Tenn auf dem Zettel…

Doch gehöriger Respekt vor dem Neuschneezuwachs am Freitag verschlug uns schließlich zu sechst am Sonntag in der Früh an den Jenner-Parkplatz. Schließlich brauchten wir Ersatzhöhenmeter und ein gut einschätzbares Geläuf, und da kam uns ein Heimspiel auf der Kleinen Reibn nur recht.

Der Weg über die Hochbahn verwöhnte uns mit kurzweiligen Tiefblicken auf die geschlossene Eisdecke des Königsees, und munter plaudernd waren die ersten 1700 Höhenmeter zum Schneibstein bald geschafft. Obwohl strahlendblauer Himmel und sensationelle Aussicht an diesem großartigen Tag unsere ständigen Begleiter waren, lud der übliche Schneiber-Orkan nicht gerade zum Verweilen ein, so dass wir unsere Gipfelhalbe erst nach dem Gegenanstieg auf dem Fagstein genießen konnten, wo Sonne, Windstille und Aussicht absolut nichts zu wünschen übrig ließen.

Im Anschluss an diese, nach Ederscher Zählweise ausgiebigen Rast (natürlich schnell im Stehen) und anschließenden Downhill im unverspurten Frühjahrspulver, hieß es wieder Pelze drauf und hinauf auf die Rossfelder, wo der umsichtige Meister Eder noch einige geheime Pulverstückeln für unsere Abfahrt in Petto hatte. Doch damit nicht genug: der gut aufgelegte Meister ordnete auch noch Kaffee und Kuchen am Stahlhaus an, und so schlurften wir noch schnell über die Königstalalm und im Banne der prächtigen Watzmann Ostwand über den sonnenbeschienen Königsbergrücken ein weiteres Mal dem Torrener Joch entgegen.

Apfelstrudelgestählt trieben wir abschließend noch unsere Stahlkanten in die eisige Jennerpiste und carvten in eleganten Schwüngen zum Ausgangspunkt zurück. Ach ja: den Tenn haben wir an diesem wunderschönen Tag auch irgendwann mal am Horizont gesehen…

Karl Dressler