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Mai´19

Fortbildung Alpinklettern

Klettern im Tannheimer Tal

Eher mäßigen Wettervorhersagen trotzend machten sich 9 unerschrockene Teilnehmer zusammen mit ihren Trainern Julian Kasper, Maximilian Walch und Benedikt Trübenbacher am 17. Mai auf den Weg ins Tannheimer Tal zum dreitägigen Mehrseillängenkurs.

Der Aufstieg zum Gimpelhaus ging dank der Materialseilbahn, die neben sämtlichen Gepäckstücken und der Kletterausrüstung auch die drei mitgebrachten Biertragerl transportierte, sehr flott. Da es die Woche zuvor bis in tiefere Lagen geschneit hatte, musste beim darauffolgenden Weg zur Selbstversorgerhütte bei der Tannheimer Hütte gespurt werden. Schließlich angekommen war der Weg zur Tür schnell freigeschaufelt und der Ofen eingeheizt – die erste Theoriestunde konnte kommen. Die Trainer erklärten anhand einiger „Trockenübungen“ den richtigen Ablauf einer Mehrseillängenkletterei für eine Zweier- bzw. Dreier-Seilschaft; das Standbauen wurde nach der Theorie gleich nachmittags am Felsen getestet. Der Zustieg zu den Wänden erwies sich wegen der Schneemassen, querfeldein durch Latschenfelder, als beschwerlich – die Mühe lohnte aber in jedem Fall, hatten wir doch auf diese Weise schon für den Tag darauf vorgearbeitet und brauchten am Samstag nur noch der Spur zu folgen. Am Freitagnachmittag stieg jeder Teilnehmer eine Seillänge nach und konnte mit den Trainern zusammen das Standbauen üben.

Am darauffolgenden Tag teilte sich die Gruppe an demselben Standort (Via Anita und Alte Südwand) in 4 Seilschaften auf. Die Unterschiede zum Sportklettern machten sich bereits nach wenigen Seillängen bemerkbar. In luftigen Höhen, schwer bepackt mit allerlei Ausrüstung, kamen alle auf ihre Kosten, zumal das Wetter einen trockenen Tag bescherte. Nach etwa fünf Stunden war der Gipfel des Hochwiesler erreicht, und alle konnten sich über eine phänomenale Sicht auf das Tannheimer Tal und die umliegenden Gebirgsketten freuen. Das Abseilen aus dieser Höhe stellte für manch einen Teilnehmer ebenfalls eine ungewohnte Herausforderung dar, die aber von allen souverän gemeistert wurde. Da der Wetterbericht für den dritten und letzten Tag des Kurses ab Mittag schlechtes Wetter vorhersagte, machte sich die Gruppe gleich nach dem Frühstück an den Abstieg.

Auf der Rückfahrt gab es in Füssen einen Abstecher in den dortigen Klettergarten, wo eine Drei-Seillängen-Tour geklettert und das unterstützende Sichern geübt werden konnte.

Ein herzliches Dankeschön geht an die drei Kletterlehrer für ihre umfangreiche und kompetente Unterstützung, wobei der Spaß nie zu kurz kam, und jeder Teilnehmer, nun ausgestattet mit vielen tollen, neugewonnen Kenntnissen, in die Mehrseillängen-Klettersaison starten kann!

Annemarie Lottermoser