20 24
Mai´19

Erlebnisreiche Radtouren

in der Nördlichen Oberpfalz

Mit 40 Teilnehmern reisten die Alpenvereinssenioren vom 20.-24. Mai in den Naturpark „Oberpfälzer Wald“, um dort zu radeln. 

Mit Manfred Wagner als Radwanderführer konnten die Organisatoren Hans Holzgartner und Albert Bruckner einen ausgezeichneten Kenner der Region gewinnen. Als Stützpunkt diente uns das familärgeführte 3*-Hotel „Waldnaabtal in Neuhaus, in dem wir bestens und gastfreundlich untergebracht waren. Neuhaus, ein Ortsteil von Windischeschenbach, das vor allem durch das Geologiezentrum bekannt wurde. Dort wurde mit der größten Landbohranlage der Welt mit seinem 83 m hohen Bohrturm 9.101 m tief in die Kontaktzonen zweier großer Kontinentalschollen gebohrt.

In Pleystein mit seinem Rosenquarzfelsen, nahe der tschechischen Grenze, wurde bereits am Anreisetag auf dem „Bocklradweg“, einer 1955 stillgelegten Lokalbahnstrecke, zur ersten Radtour mit dem Ziel Neuhaus gestartet. Nach gut 20 Km Fahrstrecke begann es allerdings dermaßen stark zu regnen sodass es sinnvoll war, die Tagesetappe abzubrechen. Nach dem Verladen der Räder wurde mit dem Bus in das Standquartier gefahren. Auch der nächste Tag meinte es nicht gut mit den Teilnehmern. Regen am Morgen und die weitere Wetterprognose luden nicht zur geplanten Radtour auf dem Fichtelnaabradweg ein. Nach einem Badevormittag in der Sibyllenbad-Therme in Neualbenreuth fuhren wir mit dem Bus zur Dreifaltigkeitswallfahrtskirche „Kappl“ bei Waldsassen. Nach der ausführlichen Besichtigung blieb noch ausreichend Zeit auch in Waldsassen die barocke Stiftsbasilika und die Klosterbibliothek zu besichtigen. Von den Organisatoren wurde dieses Ersatzprogramm schon vorsorglich im Vorfeld ausgearbeitet.

Aufgrund der Wetterbesserung wurde tags darauf zur Radtour ins Fichtegebirge gestartet. Vom Hotel aus wurde auf dem Fichtelnaab-Radweg, vorbei am Bohrturm über Erbendorf ins oberfränkische Fichtelberg und zum Naherholungsgebiet am Fichtelsee zwischen Ochsenkopf und Schneeberg geradelt. Nach einer stärkenden Rast am Fichtelsee wurde unser Tagesziel, die auf 730 Meter hochgelegene Luisenburg nach einer Fahrstrecke von 65 Km mit knapp 1.000 Höhenmetern, erreicht. Bekannt ist die Luisenburg als älteste Freilichtbühne Deutschlands, auf der vor der Kulisse des größten Felsenlabyrinths Europas alljährlich im Sommer die Luisenburg-festspiele stattfinden.

Ziel der nächsten Radtour war der Steinwald, ein bis zu 950 m hoher bewaldeter Granitrücken zwischen dem Fichtelgebirge und Oberpfälzer Wald. Vom Hotel aus ging es zunächst nach Friedenfels mit seinem Schloss und erreichen von dort aus den Naturpark „Steinwald“ mit seinen bizarren Granitfelsformationen. Vorbei an der aus Granitsteinen gebauten Steinwaldkirche wurde zur Kaffeepause ins Steinwaldhaus gefahren. Auf teilweise rauen Forstwegen wurde bis zur 865 m hochgelegenen Burgruine „Weissenstein“ geradelt. Der weite Blick vom Burgturm aus in den Oberpfälzer Wald bis hin zum Böhmerwald und in die hügelige Kulturlandschaft mit den in voller Blüte stehenden Rapsfeldern entschädigte all die Mühen der doch recht anstrengenden Fahrt. Bei Fuchsmühl wurde wieder das idyllische Waldnaabtal erreicht. Die nächsten Kilometer geht es entlang der Waldnaab, die sich durch massive Granitfelsen zwängt, die in Millionen von Jahren durch das Wasser geformt wurden. Nach einer Einkehr im Biergarten der Blockhütte wird das wildromantische Waldnaabtal verlassen und zum Hotel geradelt. Auf der 65 km langen Steinwaldrunde mit gut 1.000 Hm war neben einer guten Kondition auch ein sicheres Fahren auf den teilweise rauen Sand- Schotter- und Forstwegen gefordert.

Auch der Abreisetag wurde noch zur einer kleiner Radtour genutzt. Vom Hotel aus ging es entlang der Waldnaab über Neustadt a.d. Waldnaab und Weiden bis nach Luhe. Dort wurden die Räder verladen und zur Mittagspause nach Tännesberg gefahren. Danach wurde die Heimreise angetreten.

Trotz des unsicheren Wetters waren von den Reichenhaller DAV-Senioren bei einer Gesamtfahrstrecke von ca. 190 km gute 2000 Höhenmeter zu radeln und konnten dabei die Naturparks „Oberpfälzer Wald“ und „Steinwald“ mit der hügeligen Wald- und blühenden Kulturlandschaft, sowie die naturbelassenen Flusstäler von Fichtel- und Waldnaab kennenlernen.

Hans Holzgartner