Winter ade, Schnee in der Höh.
Frühlingshafte Temperaturen im Tal und die bereits kräftige Sonnenstrahlung lassen den Schnee in allen Höhenlagen dahinschmelzen. Während für die Ski-Hochtouren jetzt die beste Zeit anbricht, können in Tallagen bereits die ersten Wander- und Radtouren unternommen werden.
Ganz anders sieht es in den mittleren Lagen meist bis zur Waldgrenze aus. Von unten betrachtet liegt südseitig oft kaum mehr Schnee und auch die Nordseiten werden immer aperer. Allerdings täuscht der Blick von unten, denn im Schatten, in Rinnen und Mulden, hinter Felsen und zwischen den Bäumen liegt immer noch sehr viel Schnee. In den kalten Nächten gefriert die Oberfläche auch aufgrund der Verdunstungskälte zu hartem Harsch und taut oft erst gegen Mittag wieder auf. Hier ist bei Wanderungen jetzt die richtige Ausrüstung ein absolutes Muss. Kurze Hose und Laufschuhe können zu Hause im Schrank bleiben, dünne Handschuhe, Mütze und eine warme Bergjacke gehören in den Rucksack. Feste Bergschuhe und eventuell Grödel sollten genauso selbstverständlich sein wie Sonnenbrille, Sonnencreme und eine Stirnlampe. Gerade wegen falscher Ausrüstung geraten immer wieder Bergwanderer in Not oder Rutschen auf den harten Schneefeldern aus und stürzen ab. Ein Harschdeckel ist wie ein Reibeisen, wer hier mehrere Meter in die Tiefe rauscht, kann sich nicht nur schmerzhafte, sondern auch schwerwiegende Verletzungen zuziehen. Die Bergwachten sind bereits wieder mehrfach im Einsatz um verletzte Wanderer zu retten. Unfälle können durch eine angepasste Ausrüstung und Gefahrenbewusstsein vermieden werden. Dazu gehört auch ein frühzeitiges Umkehren, wenn es einem „zu gaach werd“, denn runter ist immer schwieriger als rauf.
Marcus Goebel, Pressesprecher Bergwacht Bad Reichenhall
Viele Hinweis und Tipps für sicheres Wandern im Frühjahr bietet der Alpenverein unter:
https://www.alpenverein.de/bergsport/aktiv-sein/sicher-wandern-im-fruehjahr_aid_38098.html
